Jan Hus, der böhmische Kirchenkritiker und Reformator, wird in Konstanz als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sein Märtyrertod löste eine Revolution der „Hussiten“ gegen Kirche und Reich mit. Beide Seiten greifen zu Waffen. Es gibt Krieg. Von 1419 bis 1434 erschüttern die Hussitenkriege das Reich. In der letzten Phase des Krieges überfielen die Hussiten die deutschen Nachbarländer. Dies waren meist Beutezüge, da das verwüstete Böhmen sie nicht mehr ernähren konnte.
1433 belagern die Hussiten Pilsen, eine der letzten katholischen Hochburgen Böhmens. Ihr Anführer Prokop lässt eine 2000 Mann starke Truppe in die Oberpfalz einfallen. Sie soll Proviant organisieren. Dieser Vorstoß über Murach, Nabburg und Neunburg führt zur bedeutenden Schlacht von Hiltersried – am 21. September 1433. Der Wittelsbacher Pfalzgraf Johann von Neunburg, der damalige Landesherr der Oberpfalz und einer der zähesten Gegner der Hussiten, erkämpft sich mit seinem Oberpfälzer Streithaufen aus Rittern, Bürgern und Bauern einen entscheidenden Sieg. Die Oberpfälzer konnten aufatmen; die hussitischen Einfälle klangen langsam ab; auf beiden Seiten war man kriegsmüde geworden.
Der Neunburger Burghof, dort wo einst Pfalzgraf Johann residierte, verwandelt sich zum historischen Schauplatz für das Festspiel „Vom Hussenkrieg“. Das Stück zeigt eine ausgewogene Darstellung dieses bedeutsamen Kapitels bayerisch-böhmischer Geschichte. Es stellt aber auch den Sinn des Krieges grundsätzlich in Frage. Und es erinnert an den bedeutenden Herrscher der Oberpfalz und an die Hussitenzeit.