Im Jahr 1380 bekam Jan Jíra aus Roztokz, ein Günstling von König Wenzel IV., die Festung Krakov als Lehen. Der neue Besitzer war kurz zuvor geadelt worden und bekleidete wichtige Ämter. Darüber hinaus verfügte er über großen Reichtum. In nur drei Jahren baute er eine spätgotische Burg, die für die damalige Zeit eine architektonische Neuerung darstellte. Die Burg war weniger eine Festung, als eine prunkvolle Residenz, die seinen Bewohnern ein fast luxuriöses Leben bot; so ist es beispielsweise gesichert, dass die Wohnräume geheizt waren. Die ganze Burg war mit einer Mauer und einem Turm gesichert. Es ist anzunehmen, dass Jíra aus Geldmangel genötigt wurde, die Burg 1410 an Heinrich Leffl aus Lažany zu verkaufen.
Heinrich Leffl war ein Hofrat bei Wenzel IV. Er war ein Beschützer von Hus, kämpfte bei der Schlacht unter der Vyšehrad jedoch auf der Seite von König Sigismund. Die Burg Krakovec wechselte häufig ihre Besitzer, 1783 wurde sie durch einen Blitz getroffen und brannte aus. Seit dem ist sie eine Ruine. Der Baum „Hussens Eiche“, unter dem Hus angeblich predigte, wurde ebenfalls durch ein Feuer vernichtet. Heute ist die Burg teils restauriert und kann besichtigt werden.
Auf die Einladung von Leffl kam Mitte Juli 1414 der berühmteste Bewohner der Burg, Jan Hus, in Krakovec an. Hier konnte er ungehindert schreiben und predigen. Er hielt Messen in der Burgkapelle, ging zum Volk, predigte bei Hochzeiten, Kirchweihen und unter einer Eiche auf Krakovec. „Herr Heinrich Leffl, lebe gut mit deiner Frau und habe Dank für deine Liebenswürdigkeit; der Herr Gott wird deine Vergeltung sein“, so schrieb Jan Hus in einem Brief aus Konstanz an die Freunde in Böhmen, am 5. Juli 1415. Von hier aus unternahm er im August 1414 eine Fahrt nach Prag. Er wendete sich an den König, die Königin und auch an den Erzbischof Konrad von Vechta mit der Bitte, ihm eine Bescheinigung auszustellen, dass er im Böhmischen Königreich nicht als Ketzer verdächtigt wird. Sieben Adlige unterstützten Hus, der König hielt sich aber zurück
Auf der Burg Krakovec übergaben zwei Herren, Jan von Chlum und Wenzel von Duba an Jan Hus die Aufforderung des Königs Sigismund, nach Konstanz zu kommen. Jan Hus hatte eine schlimme Vorahnung, obwohl ihm der König einen Geleitbrief zugesichert hatte. Deshalb schrieb er an seinen Schüler Martin von Volyn: „Ich bitte dich, öffne diesen Brief nicht eher du sicher bist, dass ich tot bin.“ In einem anderen Brief an Freunde in Prag schrieb Hus: „Vielleicht seht ihr mich in Prag vor dem Tode nicht mehr; wenn aber der mächtige Gott geruht mich euch zurück zu geben, umso fröhlicher sehen wir uns, oder wir treffen uns in der Himmelsfreude wieder.“ Am 11. Oktober 1414 verließ Hus mit Begleitung Krakovec in Richtung Konstanz.
Unterhalb der Burg wurde 2011 eine vom Bildhauer Milan Vácha erstellte Hus-Statue enthüllt.