Etzenricht ist eine Gemeinde in der Oberpfalz, südwestlich von Weiden. 1270 wurde die Gemeinde zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1283 wird sie im Salbuch "Ludwigs des Strengen" als "Aechswinreuth" benannt. Die Bewohner von Etzenricht lebten seinerzeit von der Honiggewinnung und der Landwirtschaft.
Bereits von Weitem sichtbar erhebt sich der Kirchberg von Etzenricht, auf dessen Kuppe die evangelische Kirche St. Nikolaus steht. Die Kirche wurde 1440 erstmals urkundlich erwähnt. Bemerkenswert in der Kirche sind die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Altäre mit den, mit Weinlaub und Trauben verzierten, gewundenen Säulen. Historisch wertvoll sind die um 1680 angefertigten Wangen des heute noch vorhandenen Kirchengestühls.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Etzenricht 1631 zerstört. 1875 erfolgte der Bau der Eisenbahn, doch erst 1877 erhielt Etzenricht einen eigenen Bahnhof. Bis zur Fertigstellung der katholischen Kirche 1932 dauerte in Etzenricht der Zustand des Simultaneums an. (Vgl. Chronik des Bauerndorfes Etzenricht, Ökonomierat F. Wölfinger, Gemeindeverwaltung Etzenricht, 1938)
Etzenricht zählt heute 1721 Einwohner. Etzenricht verfügt über sieben Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Ein Teil von Etzenricht trägt die Bezeichnung „Radschin“. Die Sage stellt eine Verbindung zu dem noch unbewaldeten Kirchberg her. Arbeiter aus Böhmen, die dann in Etzenricht ansässig wurden, benannten den Kirchberg nach dem Prager Hradschin. Der Name fand schließlich für die Siedlung Verwendung.
1414 kam der Reformator Jan Hus auf seinem Weg zum Konstanzer Konzil höchstwahrscheinlich auch durch Etzenricht.