Wappen Hirschau

Hirschau

Hirschau und die hussitische Tradition

Am 23. April 1271 wurde Hirschau erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Karl IV. hatte Interesse an einem zollfreien und sicheren Weg zwischen seinem Königssitz und seinen Hausgütern. Karl erhielt Hirschau 1353 im Gegenzug für eine Gefängnisauslösung von Rupprecht II. Damit war Hirschau Bestandteil des neuböhmischen Territoriums geworden. Durch Hirschau führte die Goldene Straße - die Verbindungsstraße zwischen Nürnberg und Prag, die erstmals 1533 als „gulden stras“ (Goldene Straße) bezeichnet wurde. Die Straße, die Karl zur "Reichsstraße" erklärte und verfügte, dass die böhmischen Könige nur auf ihr zu Reichstagen und Königswahlen ziehen durften. Das Geleit auf der „Goldenen Straße“ ging von Sulzbach bis Hirschau, hier vollzog sich der Wechsel bis Kohlberg an der stadt- und landesherrlichen Zollstation.

Auf seiner Reise zum Konzil von Konstanz kam Magister Jan Hus durch Hirschau. Hus’ Freund Hieronymus kam auf dem Rückweg von Konstanz am 21. April nach Hirschau. Er übte, beim Stadtpfarrer eingekehrt, in Gegenwart zahlreicher Geistlicher heftige Kritik an der Kirchenversammlung, dem Konzil in Konstanz. Dies hätte er wohl kaum gewagt, wenn er sich nicht einer Sympathie der Anwesenden sicher gewähnt hätte. Sein Auftreten aber hatte zur Folge, dass von Seiten der Zuhörer Anzeige bei dem landesherrlichen Richter Teynstauffer erstattet wurde, der dann am 24. April den böhmischen Gast auf seinem Ritt abseits der Straßen gestellt und gefangen genommen hatte. Teynstauffer benachrichtigte sofort den Landesherrn, der sich in Sulzbach aufhielt und Hieronymus am 24. April dorthin ins Gefängnis überführen ließ. Ähnlich wie ein Jahr zuvor sein Freund Jan Hus, wurde Hieronymus am 30. Mai 1416 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Unter den Hussitenkriegen (1419 - 34) hatte die Oberpfalz seit 1425 besonders schwer zu leiden. Die Lage der Stadt Hirschau an der Heerstraße von Nürnberg nach Böhmen verursachte viele Einquartierungen und Durchzüge von Kriegsvolk, das gegen die Hussiten nach Böhmen zog. (Vgl: Geschichte der Stadt Hirschau, Heribert Batzl, Stadt Hirschau 1968.)

  • Böhmischer Löewe

    Ein böhmischer Löwe ziert die Hauswand des Röschnhauses an der Hauptstraße.

  • Marktplatz

    Der Marktplatz mit dem Rathaus

  • Monte Kaolino

    Aus allen Richtungen ist bei der Fahrt nach Hirschau der Monte Kaolino zu sehen.

Informationen

Stadt Hirschau

Rathausplatz 1

D-92242 Hirschau

Tel.: +49 (0)9622 810
Email: stadt@hirschau.de
Internet: http://www.hirschau.de/

Sehenswürdigkeiten in Hirschau

Schloss

Das Schloss

Die Kirche Mariä Himmelfahrt

Die Kirche Mariä Himmelfahrt

Rathaus

Das historische Rathaus

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