Die Burg Křivoklát, zu Deutsch Pürglitz, gehört zu den ältesten und bedeutendsten Burgen der tschechischen Fürsten und Könige. Erbaut wurde sie zu Beginn des 13. Jahrhunderts von König Přemysl Otakar. Sein Sohn König Wenzel I. weilte sehr oft auf der Burg, und in den umliegenden Wäldern ging er gerne auf die Jagd. Auch Eliška Přemyslovna, die Ehefrau von Jan von Luxemburg, wohnte zusammen mit ihren drei Kindern auf Křivoklát, nachdem die Prager Burg ausgebrannt war. Nach seinem Aufenthalt in Frankreich kehrte König Karl der IV. mit seiner Frau Blanche von Valois auf Křivoklát ein. Sein Sohn, Wenzel IV, erbte die Burg, nach seinem Tod fiel sie an seinen Halbbruder Kaiser Sigismund. Die Burg ist mehrmals ausgebrannt, das heutige Aussehen verdanken wir Vladislav II. Jagellon, der ab 1471 die Burg im spätgotischen Stil umbauen ließ.
Eine düstere Epoche der Burg kam ab 1526 mit den Habsburgern, die hier ein berüchtigtes Gefängnis errichteten. Hier saß unter anderem Magister Edward Kelley aus Oxford ein, der Alchimist von Rudolf II, der bei einem Duell seinen Rivalen getötet hatte. Jan Augusta (1500-1572), Bischof der Brüder-Unität, nahm im Jahr 1547 das höchste Amt als Schiedsrichter der Brüder an. Im gleichen Jahr verweigerten die Kelch-Städte und der Adel gegenüber dem König den Gehorsam. Diesem Widerstand schloss sich auch die Unität an. Jan Augusta wurde gefangen, gefoltert und sechzehn Jahre auf Křivoklát gefangen gehalten.
Die Burg ist ganzjährig geöffnet. Es besteht die Möglichkeit einer Hochzeit in der Burg. Für Romantiker, die schon immer wie Burgherren nächtigen wollten, wird dieser Traum auf der Burg wahr.