Im Jahre 854 wurde Ulm als königlicher Ort das erste Mal urkundlich erwähnt. Die mittelalterlichen Herrscher besuchten Ulm regelmäßig; Friedrich Barbarossa kam zu 13 Aufenthalten nach Ulm. Die Grundsteinlegung des Münsters erfolgte 1377. Am 26. März 1397 besiegelten Bürgermeister, Rat und Bürger den sog. „Großen Schwörbrief“. Dieser bestätigte den, gegenüber dem Patriziat erhöhten Anteil der Zünfte im kleinen und großen Rat für Ulm. Die Adligen waren damit in der Minderzahl und bestimmten nicht mehr alleine. Einen Schritt hin zur „Demokratie“ bedeutete dies jedoch nur bedingt; dieser ist in Bezug auf die spätmittelalterlichen Verhältnisse zu sehen und bezog nur die „Vollbürger“, damals etwa 10-15% der Ulmer Bevölkerung, mit in das politische Leben ein.
Am Konzil zu Konstanz wurden der Bürgermeister und die Räte zu Schiedsrichtern ernannt. Wirtschaftlich war Ulm im 14. und 15. Jahrhundert gut gestellt und zählte gegen Ende des 14. Jahrhunderts bereits zu den großen Städten des Reiches. Dieser Entwicklung spielte auch die Lage an wichtigen Handelswegen von Oberitalien nach Süddeutschland zu. Am 30. Juni 1377 wurde der Grundstein für eine neue Pfarrkirche, das Ulmer Münster gelegt. Diese befindet sich nun innerhalb der Ringmauern und löst die alte, vor dem Frauentor gelegene Kirche ab. Doch erst 1494, nach 117 Jahren, konnte der Bau des Münsters für abgeschlossen erklärt werden.
Der Turm des gotischen Münsters ist mit 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Im Jahr 1530 stimmten die Ulmer Bürger über die Einführung der Reformation ab. 1944 wurden der Stadt im Krieg schwerste Zerstörungen zugefügt. 1980 wird Ulm mit mehr als 100.000 Einwohnern zur Großstadt. Gegenüber, auf dem südlichen Donauufer liegt die bayerische Schwesterstadt Neu-Ulm.
Von Giengen an der Brenz kommend wird Jan Hus eines der nördlichen Tore zum Eintritt in das Ulmer Stadtgebiet benutzt haben. Er soll vom 30.10. zum 31.10.1414 im „Fürstengasthof“ übernachtet haben. Das Gasthaus existiert heute noch unter dem Namen „Krone“ an der Kronengasse 4 und ist das älteste Gasthaus der Stadt. Es ist jedoch auch möglich, dass Hus bereits am 28.10.1414 in Ulm ankam. Die Gaststätte trug nicht zu Unrecht die Bezeichnung „Fürstenherberge“: Hier übernachteten schon Kaiser Ruprecht, Kaiser Sigismund, Kaiser Maximilian I. sowie die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln. (Quelle: Stadtarchiv Ulm)