Die chiliastischen Vorstellungen vom sich nahenden Ende der Welt und dem Beginn der tausendjährigen Herrschaft Christi fanden insbesondere bei den ärmeren Stadtschichten beifällige Aufnahme. Und als man im Juli 1419 in Prag die dortigen Ratsherren aus den Fenstern des Neustädter Rathauses stürzte, wurde aus Slaný der letzte Propst von Ostrov Bohuslav vertrieben; in die Pfarre von Slaný wurden Priester aus den Reihen der Utraquisten eingesetzt. In den Vorstellungen der Chiliasten gehörte Slaný zu den fünf auserwählten Städten – zusammen mit Žatec (Saaz), Louny (Laun), Plzeň (Pilsen) und Klatovy (Klattau) – deren Bewohner erlöst würden. Im Mai 1420 zogen die Bürger aus Slaný, Žatec und Louny nach Prag, um der Stadt beizustehen, gegen die Sigismund einen Kreuzzug entsandt hatte. Als die Bürger aus Slaný vor Prag gelangt waren, wurden sie vom Günstling Sigismunds - Vilém Zajíc von Hazmburk belagert, dem nach kurzer Belagerung die Bürger die Töre öffneten; am 27. Mai ritt Kaůnig Sigismund in die Stadt ein und führte in die Kirche wiederum die Priester des Ritus unter einer Gestalt ein. Die meisten Bürger vergassen bald den Kelch, möglicherweise auch beeindruckt dadurch, dass ein Utraquistenpriester und ein hartnäckiger Bürger auf dem Scheiterhaufen geendet hatten. Es war allerdings nicht der letzte Scheiterhaufen, auf dem die „Unorthodoxen“ verbrannt wurden. Das Kokettieren mit Sigismund wurde zwar der Stadt Slaný verziehen, nicht jedoch ihr Bündnis mit den Pragern im Jahre 1424. Als die Truppen der Taboriten und Waisen Prag nicht erobern konnten, griffen sie dessen Verbündete an. Nach zwölf Tagen erbitterter Kämpfe wurde Slaný am 17. April 1425 erobert, und Hauptman Jan Roháč von Dubá liess die Stadt plündern und Ratsherren auf dem Stadtplatz in den Fleischerbuden (die Stelle auf dem Platz ist im Pflaster durch drei Kreuze gekennzeichnet) verbrennen. In der nächsten Periode des Hussitentums arbeitete dann Slaný mit dem nordböhmischen Hauptmann Jakoubek von Vřesovice zusammen, und im Verein mit den Truppen der Taboriten und Waisen beteiligten sich die Bürger von Slaný an der Belagerung von Plzeň und an der Schlacht bei Lipany am 30. Mai 1434. Bald nach der Schlacht bei Lipany ergab sich Slaný dem Landesverweser Aleš Vřešťovský von Rýzmburg und am 13. August 1436 auch dem Kaiser Sigismund.