Die ehemalige Reichsstadt Giengen liegt am Ostrand der Schwäbischen Alb. Der Ortsname wurde 1078 zum ersten Mal als Giengin urkundlich erwähnt. Von der ehemaligen Burg über der Stadt ist heute noch die hoch aufragende Westmauer erhalten. Im 13. Jahrhundert war Giengen bereits eine Stadt. Mittelalterlichen Pilgern war Giengen schon früh ein Begriff als Station auf dem Jakobsweg. Auch historische Handelswege vom Bodensee nach Nürnberg und von Augsburg in die Rheinlande kreuzten sich hier. Die Grafen von Oettingen belagerten 1388 die Stadt. Die Giengener entsandten ein Kontingent zu den württembergischen Truppen, die Stadt und Burg Geroldseck belagerten. Ebenso beteiligten sie sich 1423 an der Zerstörung der Burg Hohenzollern durch habsburgische Truppen und Truppen des Schwäbischen Bundes. Seit über hundert Jahren ist Giengen als Heimat der berühmten Steiff-Teddys bekannt. Ihre Glanzzeit erlebte die Reichsstadt im 16. Jahrhundert.
Durch den großen Stadtbrand von 1634 ging das reichsstädtische Archiv verloren, so dass von der Zeit um 1414 nur wenig bekannt ist. Aber es scheint, dass die Stadt vom Wirken des Jan Hus‘ und den Auswirkungen der Hussitenkriege nicht betroffen war.